Als ehemaliges Vereinsmitglied hatte Edgar Schulz leichtes Spiel, als er im Winter sein Projekt vorstellte: Eine Kanutour von Göttingen bis in die Nordsee, um landesweit auf die Verschmutzung hinzuweisen. Vor allem die mittlerweile über die gesamte Flusslänge nachweisbaren resistenten Keime stehen im Mittelpunkt dieser Aktion. Mittlerweile ist Schulz in der Region Hannover angekommen. Für die Etappe ab Hannover hatte sich am vierten Mai eine Gruppe des Kanu-Club Steinhuder Meer angeschlossen. Neben der Unterstützung der Aktion lag der Gruppe auch die Reinigung dieses Abschnitts von sichtbaren Abfällen am Herzen. Doch schon nach wenigen Metern stand fest: Das ist an einem Tag nicht zu schaffen. Schulz, der schon fast 200 Kilometer auf der Leine zurück gelegt hat, stellte fest: „So furchtbar sieht es sonst nirgends aus!“ Neben vielen Bällen, Eimern und Glasflaschen galt es immer wieder Plastiktüren und -planen aus den Ästen am Ufer zu entfernen. Viele davon durch die Bestrahlung mit UV-Licht längst zersetzt, so dass sie bei Berührung zerfielen. Schneller als befürchtet waren die Boote bis oben mit Abfällen gefüllt. „Mit den eingesammelten Isomatten und Luftmatratzen könnten wir für die ganze Gruppe ein Zeltlager bestreiten!“, stellte 1. Vorsitzender Fritz Dreyer fest. Trotz der beachtlichen eingesammelten Menge konnte am Ende keine rechte Freude aufkommen: „Wir mussten ja viel mehr liegen lassen, als wir eingesammelt haben“, fasst Thomas Gleitz das Ergebnis zusammen. Erst unterhalb der Autobahn hängen auffällig weniger bunte Reste in den Büschen. Hier haben Mitglieder des Vereins in den vergangenen Wochen häufiger Abfälle entfernt.