Zwei tägige Tour im Abel-Tasman-National-Park in Neuseeland
Der 225 km² große Abel-Tasman-National-Park ist der kleinste Nationalpark Neuseelands, aber zugleich eines der populärsten Feriengebiete des Landes. Er befindet sich im Nord-Westen der Südinsel. Die bizarre Granitküste des Abel Tasman wechselt sich mit herrlichen Sandstränden ab.
Ende Januar, also im neuseeländischen Hochsommer, entschloss ich mich den Abel Tasman National Park zu erkunden.
Ich buchte eine 2 tägige Tour mit dem Anbieter ,Kiwi-Kajaks'.
1. Tag:
Am Morgen wurde ich von meinem Campingplatz abgeholt und an den Strand ,Sandy Bay' in Marahau gebracht. Dort warteten bereits die restlichen 7 Leutchen meiner Gruppe und der Guide.
Die nächste halbe Stunde verbrachten wir mit dem Verstauen unserer Sachen im Boot, dem Anziehen der bereit gestellten Neoprenbekleidung und Trockenpaddeln am Strand.
Interessanterweise war ich die einzige Person, die vorher schon einmal in einem Kajak gesessen hatte.
Dann wurden wir in Zweiergruppen eingeteilt und ich teilte mir ein Boot zufälligerweise mir einer anderen Deutschen.. Wir fanden, das würde die Kommunikation erheblich vereinfachen.
Gegen 9 Uhr ging's dann endlich los. Ich saß hinten und übernahm so die etwas schwerfällige Steuerung.
Wir kamen gut zurecht und fanden bald einen zügigen Rhythmus. So mussten wir ständig auf den Rest warten.
Außer unserem Neuseeländischen Guide, meiner deutschen Bootskumpanin, einem Schweizer Pärchen, gab es noch ein Gruppchen von vier Australierinnen. Zwei von ihnen tauften wir die ,Crash-Ladies', da sie mit Vorliebe in andere Boote ,crashten'. Wir hatten Rückenwind und kamen gut voran.
Die Tour führte durch kristallgrünes Wasser an kleinen Inseln vorbei. Dabei blieben wir in den Buchten immer nah an den Klippen oder den Stränden. Der Himmel war ziemlich bedeckt, mit Sonnenschein wäre es im Neo aber auch unerträglich heiß geworden.
Nach einer Stunde Paddelns erreichten wir schon unseren ersten Pausenstopp. Dies war ein goldgelber Strand, der nur mit dem Boot zu erreichen war. Wir teilten uns den Strand einige Minuten lang mit einer anderen Gruppe, die am Aufbrechen war und hatten ihn dann für uns alleine. Es gab sogar ein Toilettenhäuschen, das dass Department auf Conservation oder kurz DOC (neuseeländiche Naturschutzbehörde) dort errichtet hatte. Unser Guide beschäftigte sich gleich mit dem Aufbau eines Gaskochers und kurz darauf gab es Tee(auch verschiedene Kräutertees), Kaffee und für jeden ein Muffin.
Nach einer halben Stunde ging es weiter. Nun paddelten wir eine Weile auf der etwas rauen See. Ich fand die Wellen ziemlich spaßig, die meisten Anderen eher beängstigend.
Schon 1 1/2 Stunden später erreichten wir den ,Te Pukatea Bay' für die Mittagspause. Dort hieß es, das Essen wäre in einer halben Stunde fertig und so entschlossen die Deutsche, das Schweizer Pärchen und ich den kleinen Spaziergang zum nächsten Aussichtspunkt zu unternehmen. Von dort hatte man einen fantastischen Ausblick auf die Bucht, in der unsere Kajaks lagen und den ,Pitts Head', eine Felsklippe die wir nach der Felsklippe umrunden würden.
Als wir zurück waren, war das Essen bereits fertig, unser Guide hatte einen Grill aufgebaut und es gab Fleischspieße oder wie in meinem Fall Gemüsespieße, verschiedenen Salate, Saft, Soßen, Toast und Schokokekse. Wir hatten über eine Stunde land Pause und dann ging es wieder los zum letzten Teil.
Überraschenderweisse sahen wir, nachdem wir den ,Pitts Head' umrundet hatten schon unser Endziel ,Anchorage Bay'. Es dauerte noch eine Weile, bis wir durch geankerte Segelboote hindurchfahrend den Strand erreichten. Dort zogen wir die Boote an Land, halfen die Sachen zusammen zupacken, die später von einem Motorboot abgeholt werden sollten.
Dann wartete ich auf das Wassertaxi, das meinen großen Rucksack mit meiner Campingausrüstung von Marauhau mitbringen sollte. Nach einer halben Stunde warten, erreichte dieses glücklicherweise mit meinem Rucksack. Dann verabschiedete ich mich vom Rest der Gruppe und machte mich mit dem Schweizer Pärchen auf die Suche nach dem DOC Campingplatz, der gebucht und bezahlt war. Es war noch nicht mal 15 Uhr.
Die Kajaktour war definitiv zu kurz und für Jemanden, der über etwas Kajakerfahrung verfügt etwas langweilig. Außerdem empfand ich den übervorsichtigen Guide, einen Neuseeländische Seltenheit, als ziemlich nervig.
Im Grossen und Ganzen hat es mit gefallen und es bot die Möglichkeit, schöne Ecken des Abel Tasman zu besuchen, die nur mit dem Boot erreichbar sind.
Es war ein tolles hineinschnuppern, in wie schön paddeln im Abel Tasman sein kann.
2. Tag: Wandern von Anchorage Bay nach Onetahuti Beach
Nach einem angenehmen Abend mit den beiden Schweizern und einem deutschen Freund der Beiden, folgte eine ziemlich schlaflose Nacht, dank scharchender, quatschender Zeltnachbarn. Der Zeltplatz war ziemlich überfüllt und so standen die Zelte dicht an dicht.
Um 6 Uhr morgens ging es dann los. Wir starteten so früh, um da wir das erste Low Tide Crossing noch schaffen wollten.
Vertrauensvoll deponierte ich meinen Rucksack am Strand, wo er später vom Wassertaxi aufgelesen werden sollte und zurück nach Marahau gebracht werden sollte. Ja, so faul bin ich, ich schleppe meinen Rucksack nicht selbst sondern lasse ihn mit einem Boot transportieren. Immerhin laufe ich noch selber.
Dann marschierten wir los, erst am Strand entlang und dann hinein in den dichten Wald. Wir schafften das erste Low Tide Crossing, mussten allerdings an einigen Stellen durch fast kniehohes Wasser waten(barfuss natürlich). So sparten wir uns aber eine Stunde des Weges.
Der Weg führte die meiste Zeit durch den Wald, ab und an mal ein steiler Hügel (Berg darf man ja wenn man mit Schweizern unterwegs ist nicht sagen, das geht für die ja erst ab 2000 Metern los) und immer wieder gab es fantastische Ausblicke auf goldgelbe Strände und das türkisgrüne Meer.
Zweimal machten wir eine kleine Pause, wobei wir Plätze wie ,Moskito Bay' erfolgreich ignorierten. Dann erreichten wir Onehatui Beach und hatten noch fast drei Stunden Zeit, bis uns das Wassertaxi abholen sollte.
So verbrachten wir eine Weile am Strand in der strahlenden Sonne, ich ging schwimmen und die nahen Felshöhlchen erkunden, war allerdings nichts interessantes drinnen und las dann im Schatten mein Buch zu Ende.
Das Wassertaxi war pünktlich und mein Rucksack war zum Glück an Board. Dann erhielten wir noch eine kleine Tour zum Tonga Island, wo Seehunde beheimatet sind. Wir sahen sogar einen! Die Anderen waren im Wasser oder in Felsspalten, denn es wahr ihnen zu heiß. Kurz nach 16 Uhr war ich schon zurück in Marahau.
Die Wanderung war ziemlich einfach, auf jeden Fall im Vergleich zum alpinen Kepler Track, was durch den Transport des Rucksackes noch erleichtert wurde. Der Abel Tasman hat für mich definitiv die schönsten Strände Neuseeland, der goldene Sand und das grüne Meer sind einfach atemberaubend.
Mareike