"Wattpaddeln" mit Hindernissen 6.-8.7.07
Ausfahrt ins Watt ab Nordenham ist angesagt! Treffpunkt WSV Nordenham, die Tide ist günstig, nur der Westwind bläst mit mindestens Stärke 5 - in Böen Stärke 6 bis 7. Aus der Traum des Wattpaddelns - Christian schlägt stattdessen eine Tour auf der Unterweser vor.
Start am 7.7.07 im Hafen Elsfleth rund zwei Kilometer vor der Einmündung der Hunte in die Unterweser. Auch heute fliegen die Wolken nur so über die Landschaft. Der Start klappt gut. Durch die weit geöffneten Tore des Huntesperrwerkes paddeln wir auf die Weser zu, auf der gerade ein Seeschiff stromab fährt. Am linken Ufer haltend entgehen wir den stärksten Böen, um bald mit Rückenwind die Weser zu queren. Glücklicherweise ist hier der Fluss nur rd. ein Kilometer breit, so dass die Windstreichlänge über dem Wasser die schiebenden Wellen nicht allzu hoch werden lässt. Uns lockt die zwischen der Insel Harriersand und dem östlichen Ufer fließende "Alte Weser". Im Windschutz dieser Insel geht es dann zwischen den malerischen Schilfwäldern durch weiter stromab, bis uns hinter dem Ende vom Harriersand der Wind voll seitlich erfasst und uns oberhalb der Fähre Sandstedt ein Wind geschütztes Plätzchen für eine Mittagspause ansteuern lässt.
Nach der Pause Start zum Westufer mit erneuter Querung der Fahrrinne - der starke böige Wind bläst uns ins Gesicht und zerrt mächtig an den Paddeln. Jetzt heißt es nur noch bis zum Westufer "Schaufeln, Schaufeln, Schaufeln"! Stromab geht es anschließend teilweise auch im Regen, am Kernkraftwerk Esenshamm vorbei in Richtung Nordenham. Größtenteils einigermaßen Wind geschützt erreichen wir bei Niedrigwasser den Sportboothafen rd. 400 m oberhalb unseres Zeltplatzes. Nur hier besteht die Möglichkeit, ohne im Schlick zu versinken, an Land zu kommen (27 km).
Den Tag lassen wir am Kaminfeuer und dem einen oder anderen "Gläschen" Rotwein langsam ausklingen.
Am 8.7.07 sieht das Wetter zwar freundlicher aus, aber die Windstärke lässt nach wie vor ein Paddeln hinaus aufs Watt nicht zu. Wohin also? Ein guter Wanderwart (wie unser Christian!) weiß Rat und schlägt die Hunte zwischen Wildeshausen und Sandkrug vor. Einstimmige Annahme des Vorschlages und die Karawane zieht los! Erste Überraschung - am Startplatz stauen sich mehrere Gruppen von Bootsvermietern mit ihren Kunden. Uns gelingt es als größtenteils geübte Paddler einigermaßen zügig, sich dazwischen aufs Wasser zu begeben. Zweite Überraschung - die Hunte erweist sich als sehr hübsch, fließt sie doch durch ein größeres Waldgebiet und ihre Ufer sind sehr schön eingegrünt, mit Büschen, Bäumen und blühenden Pflanzen bewachsen. Ein paar Schwälle lockern die Tour auf. Selbst den Neulingen unter uns gelingt die "trockene Durchfahrt". Dritte Überraschung - es sind derartig viele Bootsgruppen von Verleihern unterwegs, dass wir lange Ausschau halten müssen nach einem geeigneten Anlegeplatz für die Mittagspause. Bei sonnigem Wetter erreichen wir nachmittags Sandkrug und quälen uns ans Ufer, da auch hier die gewerbsmäßigen Verleiher den Ausstieg behindern. Fazit: Meidet die Hunte in diesem Bereich an sonnigen Sommerwochenenden!!
Ein schönes Wochenende mit zwei sehr unterschiedlichen Paddeltouren liegt hinter uns. Ach ja, Nordenham sollten wir weiterhin als Ausgangspunkt im Programm haben, denn der Zeltplatz der WSV in Nordenham mit seinem Vereinsheim ist einfach "Klasse"! Den Regenschauern und dem kühlen Wind kann man im Vereinsheim bestens trotzen und am Freitag Abend auch bei einem frischen Gezapften, während draußen Seeschiffe und Sportboote vorbeiziehen!