Vereinstreffen in Beverungen
Im Fahrtenprogramm 2005 war für den 24.06.- 26.06 2005 ein Vereinstreffen auf dem Gelände des Wassersportclubs Beverungen ausgeschrieben.
Bei herrlichem Sommerwetter trafen dann auch im Laufe des Freitagabend insgesamt 9 durchgeschwitzte Kanuten unseres Vereins ein. Wo bleiben nur die Beckers, Schneiders, Königs und alle Anderen?
Aber auch so war es gut, und wir konnten über die Abwesenden auf der schattigen Terasse des Bootshauses bei kühlem Hefeweizen und warmen Pommes ordentlich tratschen. Da Christian Opa geworden war und Carsten seinen Einstand bei uns geben wollte gab es reichlich zu trinken und den Rest des Abends verbrachten wir mit allerlei Leckereien vor unseren Zelten. Die Nacht war so warm, dass man auf den Schlafsack verzichten konnte.
Am anderen Morgen weckten uns die Hähne bei Sonnenschein und leichter Bewölkung. Vlady kam mit Familie und Wohnmobil und noch vor der angesetzten Abfahrtzeit fuhren wir nach Trendelburg zur Diemel. Einsetzen hinter der Straßenbrücke ohne Probleme, dann ging es erstaunlich flott flussab.Kleine Schwälle und Stufen sorgten für Abwechslung und die schöne Hügellandschaft mit teilweise schroffen Felswänden entschädigte uns für die Paddelei in der schwülen Luft. Eisvögel, Wasseramseln und viele andere Vögel begleiteten uns.
Umtragen und Pause am Wehr von Wülmersen nach etwa 9 km Flussfahrt. Drohend zog eine Gewitterwand auf aber wir blieben verschont. Hier am Wehr hatten alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis. Ein neugieriges, kleines Mauswiesel beäugte diese seltsamen Paddler und kam ohne Scheu bis auf etwa 0,5 Meter an unsere großen Füße heran. Blitzschnell sprang es hin und her, verschwand in den Löchern seines Baues um an einer anderen Stelle ebenso plötzlich wieder aufzutauchen. Wir waren alle begeistert. Viel zu schnell verging die Zeit und mit Grummeln zog wieder eine Gewitterwand auf. Also alles in die Boote klabastert und Weiterfahrt. Da geschah das Unglück. Beim Einsetzen seines Bootes rutschte Wilfried von den aufgeschütteten Basaltblöcken ab und riss sich unter den Steinen den Nagel der großen Zehe ab. Provisorisch wurde die bestimmt sehr schmerzhafte und stark blutende Wunde von Christian mit einem Verbandpäckchen mustergültig versorgt. Dann musste der arme Wilfried weiterpaddeln.
Hinter dem Wehr von Karlshafen etwa 1,5 km vor Einfluß der Diemel in die Weser begann dann das große Elend. Wenig Wasser und unregelmäßig über die Flussbreite verteilte Durchfahrten. Wilfried und ich fuhren allein vor. Es schrabte und knackte, ein süsslicher Polyestergeruch verbreitete sich, aber wir mussten ja dadurch. Unsere treuen Boote haben auch diese Durststrecke ohne Aussteigen und Treideln geschafft.
Endlich Einfahrt in die Weser. Die Strecke nach Beverungen war ein Kinderspiel obwohl es stark regnete. Am Platz angekommen sind wir dann sofort nach Helmarshausen ins Krankenhaus gefahren. Es war schon seltsam, zwei schwitzende Kanuten in dreckigen Schuhen in der sterilen Notaufnahme. Der ausländische Arzt wußte nicht was Diemel und Kajakfahren war, aber Wilfried bekam seine Tetanusspritze und einen neuen Verband. Er konnte dann mit seinen Wagen nach Beverungen alleine zurückfahren, während Sieghard mich zum Rückholen unserer Autos mit nach Trendelburg nahm. Wir haben dann Wilfrieds Zelt abgebaut und er ist nach Hause gefahren.
Am Sonntagmorgen war wieder sonniges warmes Wetter. Diesmal ging es die Weser von Gieselwerder herab. Eine Weserfahrt ist schon durch die schöne unberührte Landschaft immer wieder ein Erlebnis. Heute ging alles glatt. Nur der von Christian zwischen den Buhnen als Lagerplatz für die Pause ausgesuchte sogenannte Hafen entsprach nicht ganz den Wünschen der Teilnehmer. Hohes Gras und tiefe von Kühen ausgetretene Fallgruben machten jeden Schritt zu einem Jongleurakt. Es gilt immer noch das ungeschriebene Gesetz: " Der nächste Lagerplatz ist immer der Bessere !" In Beverungen angekommen wurde unter dem schattenspendendem Vordach von Vladys Wohnmobil noch gemeinsam Kaffee getrunken und die Verpflegungsreste der Anwesenden gerecht verteilt und verspeist. Dann ging es nach Abbau der Zelte Richtung Heimat.
Ein unvergessliches Wochenende voller schöner Eindrücke und Erlebnisse durften wir erleben.
Manfred Schürzeberg 28.06.2005, Fotos: Frank Poschmann