Schwerin, Juni 2020
Glück gehabt! Nach einigem Suchen im Net haben wir tatsächlich über Pfingsten eine Ferienwohnung direkt am Schweriner See gefunden und machen uns am Samstag in aller Frühe auf den Weg. Unser Quartier befindet sich in Hundorf, knapp 10 km nördlich von Schwerin-City, und lässt keine Wünsche offen.
Zur prächtigen Lage direkt am Westufer des Schweriner Außensees passt der eigene Badesteg, der uns bewog, gleich zwei Langboote pro Nase mitzunehmen. Die werden genauso herzlich aufgenommen wie ihre Besitzer und dürfen ihre Ruhephasen im Garten verbringen.
Noch am Vormittag lassen wir hier die Seekajaks zu Wasser, denn wir sind mit Jenni und Thorsten verabredet, die bis Pfingstmontag auf dem nahgelegenen Seehofer Campingplatz zelten. Auch Erik von Schweriner Kanuverein ist mit von der Partie, um uns netterweise seine Heimat vom Wasser aus vorzustellen.
Wir paddeln nach Süden und verlassen den Außensee durch den Langen Graben. Nahe Begegnungen mit einigen Motorbooten verlaufen unspektakulär, weil hier im Gegensatz zu den auf diesen Seen üblichen 25 km/h nur 6 km/h erlaubt sind. Ein kleiner Durchstich zum Ziegelsee erweist sich als befahrbar. Aus dem Ziegelsee geht es in den Heidensee. Da diese beiden Gewässer relativ geschützte Bedingungen bieten, sehen wir hier einige Rennkanuten trainieren. An den Ufern erregen ganz unterschiedliche interessante Häuschen unsere Aufmerksamkeit, fast alle mit dem Komfort einer geräumigen Bootsgarage.
Lebhafter wird es auf dem folgenden Schweriner Innensee. Sowohl der leicht aufgefrischte Nordostwind als auch der zunehmende Motorbootverkehr sorgen für (kabbel-) wellige Verhältnisse, in denen wir uns schon in Sichtweite des Schlosses erst einmal in den Gästehafen bewegen. Nach einer Stärkung beim dortigen Italiener – yummie! - paddeln wir zwecks näherer Betrachtung zum Schloss. Für die Rückfahrt wählen wir die kürzere Route über Schweriner Innen- und Außensee nach Norden. Nach dieser sportlichen Anstrengung ist lecker Abendessen in einer gemütlichen Schweriner Gaststube angebracht.
Pfingstsonntag steht eine Tour in Richtung Norden an. Thorsten und Jenni holen uns am Haussteg ab und bewundern (wie wir am Tag davor) unser sturmumtostes Kap der wilden Wellen, wo sich der Einstieg selbst mit Seekajaks etwas abenteuerlich gestaltet.
Wir überqueren den See und bewegen uns am etwas windgeschützteren Ostufer nordwärts, vorbei an einigen Campingplätzen (inklusive FKK-SUPper), der Insel Lieps und Bad Kleinen. Unser Ziel Hohen Viecheln liegt am äußersten Nordostzipfel des Außensees. Wir legen beim heute sehr gut besuchten Fischereiimbiss mit großem Biergarten zur Einkehr an.
Danach beginnt der angenehmste Teil dieser Tour. Mit Wind und Wellen bewegen wir uns am Nord- und dann Westufer entlang schwungvoll Richtung Südwest. Leider finde ich keine Mehrheit für die eigentlich eingeplante Kuchenpause bei Schloss Wiligrad, also geht es flott nach Hause zu unserem Steg bzw. für Thorsten und Jenni noch 500 m weiter zum Campingplatz.
Montagmorgen verabschieden sich die beiden von dort, doch vor ihrer Heimreise steht noch eine gemeinsame Tour an. Dank Erik können wir uns auf dem Gelände des Kanuvereins treffen.
Von hier aus wird erst noch einmal das Schloss besucht und dann südöstlich an der Insel Kaninchenwerder vorbei zum Zippendorfer Strand gepaddelt.
Während Jenni und Thorsten es sich am sonnigen Sandstrand gemütlich machen, genießen Frank und ich den ausgezeichneten Kuchen im nahegelegenen schnuckeligen Cafégarten.