Gauja
2.7.
Heute soll es auf die Gauja gehen. Wegen der unerquicklichen Klos auf dem Campingplatz suchen wir erst mal nach einem anderen Ausstieg. Nach mehreren Exkursionen beschließen wir, dass der Campingplatz doch der beste Ausstieg ist. Petra muss in der Wartezeit halt mal in den Wald laufen. Dann fahren wir zum Start. An der A2 ist vor Vilkasi en sehr schöner Rastplatz, an dem man auch gut einsteigen kann. Nur - unser Auto wollen wir so versteckt nicht eine Woche kurz vor der russischen Grenze stehen lassen. Die Kneipe und der Laden im nahen Ort sehen geschlossen aus. „Die sitzen alle bei mir im Kurs!“ meint Petra. Zuletzt beschließen wir, den Nachmittag und die Nacht auf dem Rastplatz zu verbringen. Morgen früh werde ich dann das Auto auf den Campingplatz fahren und mit dem Bus zurück kommen. Vielleicht können wir anschließend auch schon einige Kilometer auf dem Fluss zurück legen. Ich lese an dem Nachmittag mein zweites Buch zu Ende...
3.7.
Das Übernachten an der Straße war keine gute Idee. Die ganze Nacht donnerten LKW über die Brücke. Wegen des schlechten Asphalts konnte ich sie jeweils schon einen Kilometer vorher und hinterher hören. Um fünf Uhr lettischer Zeit ist Aufstehen angesagt. Da es nachts noch einen kräftigen Schauergab, stelle ich für Petra das Zelt auf - es soll ihr ja an nichts (möglichst wenig?) fehlen. Schnell noch alles Zeltgepäck ins Vorzelt und dann beginnt das große Fahren. Erst mit unserem Auto 150 Kilometer bis zum Campingplatz. Dort ist wieder nur die Enkelin(ca. 20) am Empfang. Ob wir parken dürfen, vermag sie nicht zu entscheiden. Der Großvater schläft noch. Wenig später ist er da und weist uns den Platz neben seinem Auto zu: Perfekt! Jetzt würde ihn unsere Alarmanlage auch noch wecken. Ich laufe einen Kilometer zur nächsten Bushaltestelle. Von dort geht es mit den „Landfrauenexpreess“ (hält an jedem Baum, hinter dem dann auch prompt jemand hervortritt) eine Stunde lang zum Autoosta (Busbahnhof)in Riga. Den hatten wir uns ja extra vorgestern angesehen, damit ich weiß, wo ich aussteigen muss. Leider sind wir von vorne vorbei gefahren, der Bus fährt hinten vor… Immerhin - er macht den Motor aus, das muss die Endstation sein. In der Halle ist alles sehr schön übersichtlich. An acht großen Schaltern kann man die preiswerten Tickets für Fernbusse ins ganze Baltikum kaufen. Die passende Verbindung hatte ich mit zu Hause schon über das Internet ausgedruckt. So sitze ich um 12:20 in nächsten Bus. Diesmal mit einer großen Gruppe internationaler Studenten, die munter auf Englisch plaudern. Endlich mal wieder was zum Verstehen. Etwas irritierend: Der Bus hat Internet - alle surfen munter drauf los, nur ich bekomme mein Handy nicht ins Netz. Da gibt es noch viel zu lernen.
Nach knapp zwei Stunden gibt es zehn Minuten Pause, eine halbe Stunde später sehe ich Petra von der Brücke aus vor dem Zelt sitzen. Um sie herum eine große Gruppe - ebenfalls mit Kanadiern. Da geht sie hin die Ruhe der Gauja. Doch bis wir mit Packen fertig sind, ist die Gruppe auf dem Wasser (mit Motorschlauchboot zum Retten). Zwei Kurven weiter haben wir sie überholt und werden sie wohl nicht mehr wieder sehen. Ruhig und glatt strömt die hochwasserführende Gauja durch Felder und Wälder. Wir wollen auf jeden Fall so weit, dass uns die Gruppe nicht mehr einholt. Etwas mühsam ist es, die im Flussführer angegebenen Zeltplätze als solche zu identifizieren. Es gibt nur wenige Landmarken, die eine Ortsbestimmung möglich machen. Schließlich landen wir an einer hochstehenden Wiese mit einem Schild, dass hier die zweite Übernachtungsstelle für die Gauja-Rallye ist. Wer so müde ist, braucht sicher keinen besseren Platz - Uns reicht es heute auch. Am Ufer entdecken wir Tausende von Schnecken, die sich in die Weidenzweige klemmen, die gerade noch aus dem Wasser ragen. Hier wurden wohl viele vom Hochwasser überrascht! Am Ufer stürzen sich hungrige Mücken auf uns, sobald wir das Gras etwas nieder gedrückt haben. Während das Teewasser kocht, erfrische ich mich kurz im Fluss.
4.7.
Zum Aufwachen prasselt Regen auf das Zelt. Trotzdem reicht es mir mit Liegen. Ich habe lange und erholsam geschlafen. Dann sitze ich lesend im Vorzelt - schön, dass wir diesen Komfort jetzthaben! So hat sich das neue Zelt schon bewährt. Allmählich werden die Pausen zwischen den Schauern länger. Als wir mit Frühstück und Packen fertig sind, hat es ganz aufgehört. Wir genießen die ruhige, beschauliche Fahrt auf er Gauja. Nur die Positionsbestimmung erweist sich als schwierig. Außer den wenigen Brücken bietet der DKV-Führer wenig Anhaltspunkte, um das Vorankommen zu bestimmen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kilometerangaben stimmen. Gegen Mittag kommt sogar die Sonne durch. Wir legen an, um den Sonneschutz aufzufrischen. Dann erreichen wir die Grenze zu Estland und pendeln zwischen Gauja und Koiva, je nachdem welchem Ufer wir gerade näher sind. Zur Mittagspause legen wir in Estland, direkt an einem Grenzpfosten an. Toll, dass die Grenzen in Europa so offen sind, dass solche Überschreitungen ohne alle Formalitäten möglich sind! Kurz vor der nächsten Brücke - wieder ganz in Lettland - lädt ein schöner neuer Rastplatz zum Verweilen ein. Doch wir wollen noch ein wenig weiter. Zwei Kurven weiter steht eine lärmende Gruppe junger Kanufahrer am Ufer. Da wären wir doch besser auf dem Platz oberhalb geblieben. Wir fahren zügig weiter bis wir vor einer engen Linkskurve mit sandigem Steilufer einen Traumplatz mit kleinem Hafen entdecken. In wunderbarer Abendsonne trocknen Zelt und Handtücher. Die Gruppe holt uns hier ein, fährt aber zum Glück weiter. So einsam wie an diesem Abend in der Sonne hatte ich mir die Tour vorgestellt. Im Fluss springen viele große Fische. Bei der Mittagspause sehe ich einen jungen Hecht, ca. zehn Zentimeter lang und grün gezeichnet. Zum Abschluss des Tages paddelt dann noch ein Biber das gegenüberliegende Ufer hoch, bis er sich mit lautem Schwanzschlagen in seine Burg verabschiedet. Auch mit hartnäckigem Warten lässt er sich nicht zu weiteren Exkursionen verleiten, jedenfalls nicht bevor wir schlafen.
5.7.
Endlich einmal weckt uns Sonnenschein. Petra klagt schon bei den ersten Bewegungen über Muskelkater in beiden Schultern. Ich sitze früh lesend am Ufer und genieße das sanfte Dahingleiten des Wassers vor mir. Diesmal gleich mit reichlich Sonnencreme geschützt, starten wir die nächste Etappe. Nach wenigen Kurven überholen wir die fröhliche Gruppe von gestern. Die Gauja zieht durch eine wilde Waldlandschaft. Überall Abbruchkanten mit dem hellen Sand. Umgestürzte Bäume an beiden Ufern und im Stromzug zeugen davon, dass hier niemand gleich „aufräumt“. Nur selten tauchen Häuser auf - und wenn, dass meist zerfallen. Immerhin kann ich mittlerweile unsere Reisegeschwindigkeit ganz gut einschätzen, so dass ich mit Uhr und den wenigen erkennbaren Wegmarken eine recht genaue Positionsbestimmung vollbringe. Bei der Mittagspause beobachten wir zahlreiche Libellen bei der Paarung über dem Wasser und wieder einen kleinen Hecht. Wenig später überholen wir ein sehr großes Floß (30-40 Meter) mit zahlreichen Fahrgästen. Auf dem Floß brennt vorne ein Lagerfeuer und in der Mitte ein großer Eisenofen. Fröhlich wird uns aus den verschiedenen Sitzgruppen zugeprostet (während wir hoffen, uns nicht mit dieser riesen Gruppe einen Platz teilen zu müssen).Per sms erfahren wir das Ergebnis vom WM-Viertelfinale und freuen uns mit. Die heiße Sonne macht uns müde und wir fangen bald an, einen geeigneten Zeltplatz zu suchen. Doch die ersten Versuche entsprechen nicht mehr unseren nach der gestrigen Nacht gestiegenen Ansprüchen. Schließlich lädt uns ein gemähter Streifen am rechten Ufer ein. Wieder stehen wir einsam über dem Fluss (auch wenn im Laufe des Abends zweimal ein Auto auftaucht, uns sieht und wieder abfährt). Nach einem erfrischenden Bad geht es mir wieder besser. Entspannt lassen wir den Abend im Halbschatten ausklingen. Nun ist es auch sommerlich warm.
6.7.
Obwohl am Ende dieses warmen Tages viel Zeit blieb, haben wir doch beide nichts notiert. Gleichmäßig aber zügig zieht die Gauja weiter durch herrliche Landschaft. Die große Gruppe war heute einmal vor uns auf dem Wasser, doch da sie sich nur treiben lassen, haben wir sie schnell wieder überholt. Wie schnell die Gauja fließt, merken wir in der Mittagspause, als wir einen schönen Rastplatz zu spät sehen und gegen die Strömung zurück wollen, es gelingt nur in der gegenüber liegenden Innenkurve. Abends - eher nachmittags - erreichen wir wie geplant einen Campingplatz. Außer einer warmen Dusche brauchen wir vor allem wieder Trinkwasser. Der Platz ist klein, hat einige Hütten, ein (!) Klo, eine Dusche und dabei eine kleine Sauna, die sich der Platzwart abends anheizt, als wir ins Bett gehen.
7.7.
Erneut begrüßt uns sommerliche Hitze. Schon kurz nachdem wir auf dem Wasser sind, ist alles wieder klitschnass geschwitzt. Auch das Paddeln fällt uns schwer. Träge und schwer wirkt die heiße Luft. Wo immer möglich, fahren wir im Schatten der Bäume. Da unsere Hauptrichtung heute aber Süden ist, bleibt wenig Schatten. Nach wenigen Kilometern erreichen wir Valmiera. Dort gibt es eine Slalomstrecke, die laut Flussführer einfach zu fahren ist. Bei dem derzeitigen Hochwasser brodelt es jedoch mächtig. Sicherheitshalber steige ich erst einmal aus und besichtige. Unser beladener Kanadier ist ja kein Slalomboot. Die Eingangsstufe ist satt überspült. Im rechten Bereich steht dahinter eine kräftige Walze. Im linken Teil sind zwischen den Slalomstangen immer wieder knapp überspülte Felsen zu erkennen. Eine mögliche Durchfahrt beginnt im Hauptwasser und geht dann sofort nach der ersten Welle ans rechte Ufer. Ich versuche, Petra diese Durchfahrt anhand der Slalomstangen zu erklären, doch dafür sind es zu viele. So starten wir. Sauber treffen wir das erste Tor - keine Berührung mit dem breiten Boot! Auf der Stromzunge fragt Petra: „Ob wir wohl Wasser nehmen?“ „Ich denke nicht!“ Und Platsch schlägt uns die Welle der Länge nach hoch ins Boot. Beide sitzen wir im Nassen. Der Wechsel vor dem ersten Stein nach rechts gelingt problemlos und damit sind wir aus der Strecke schon heraus. Bei dem Wasserdruck ist das allerdings nicht mehr die im Flussführer angekündigte anfängertaugliche Durchfahrt. Unterhalb des Schwalles legen wir an und das Boot trocken. Anschließend gehe ich in das nahe Einkaufszentrum, um unsere Vorräte mit Frischem aufzufüllen. Petra lässt sich so lange von der Sonne trocknen. Zu Valmiera sagt der Reiseführer: „Die Stadt hat eine auffällige Umgehungsstraße.“ Vom alten Kern ist nur noch eine Mauer der Ordensburg und die Elisabethkirche aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Die Kirche ist von außen und innen recht schlicht. Die Stadt macht auf mich einen lebendigen, sehr sauberen Eindruck. Mit unseren Einkäufen setzen wir die Fahrt fort. Am Ufer stehen alle paar Meter Menschen in Badekleidung mit den Händen in den Hüften. Eine Frau sogar mit Buch in der Hand. Wir denken an die Nanas von Valmiera, auch wenn diese lebendig sind. Nach Valmiera beginnt der Gauja-Nationalpark. Obwohl wir uns schon darauf eingestellt hatten, nun mit mehr Gruppen zu tun zu haben, wird es sogar ruhiger. Alle Rastplätze sind frei - Kaum zu glauben bei der Schönheit dieses Flusses! Mittags ziehen dunkle Gewitterwolken auf und es beginnt leise zu donnern. Wir paddeln dennoch weiter und flutschen zwischen mehreren kleinen Gewittern trocken durch. Der Ausstieg am ersten in Frage kommenden Rastplatz erscheint uns zu steil - so fahren wir noch ein Stück weiter. Der Ausstieg ist aber eher noch schlechter. Oben erwartet uns ein schöner Zeltplatz mit Blick auf den Biber. Während ich schreibe, schwimmt auch tatsächlich einer vorbei. Kurz vor dem Platz hatte Petra am Ufer schon einen Fuchs entdeckt. Auch einige Sandsteinklippen - mal in Weiß, mal in rot machten diese Etappe abwechslungsreich. Während wir genüsslich lesend über das Wasser sehen, gesellt sich sogar sich ein zweiter Biber dazu. Mit Kamera und Fernglas freue ich mich an dem Schauspiel.
8.7.
Wieder lacht uns die Sonne. Wir starten wie immer um 10:30. Von Anfang an suchen wir heute den wenigen Schatten am Ufer. Abwechslungsreich mäandert die Gauja durch das Naturschutzgebiet. Immer häufiger treffen wir auf Inseln, z.T. unter riesigen Holzstapeln am Kopf. Die steilen Ufer werden immer öfter durch Felsformationen unterbrochen. In Ligatne liegt eine alte Holz-Seilfähre am Ufer, die offensichtlich immer noch Autos über den Fluss setzt. Zur Mittagspause turnen wir an einem der offiziellen Zeltplätze das mit einer Holzleiter verstärkte Steilufer hinauf. Oben bietet sich ein furchtbarer Anblick: Der offensichtlich einmal in Tüten verpackte Müll ist weitläufig auf dem Platz verteilt. Hier war wohl ein größeres Tier auf Nahrungssuche. Wir genießen im Schatten unseren Mittagstee. Im weiteren Verlauf werden wir von einer kräftigen Stromschnelle erwischt, von der der Flussführer nichts weiß. Unterhalb des Felsens bei km 86 bildet sich bei diesem Wasserstand eine stark verwirbelte Stromschnelle mit kräftigen, unregelmäßigen Wellen. Wieder nehmen wir etwas Wasser. Dabei sind wir auf der Hauptstromzunge noch durch den ruhigsten Abschnitt gerutscht. Wer das nicht sieht und rechtzeitig erreichen kann, wird hier ganz schön durchgeschüttelt. Erschöpft von der großen Hitze beenden wir die Etappe recht früh. Der Platz zieht sich recht lang am Ufer hin. Nachdem wir all unser Gepäck einzeln das steile Ufer hochgetragen haben, finden wir einen etwas abgeschiedeneren Teil und verfrachten das ganze Gerödel noch einmal ins Boot und fahren einige hundert Meter mit dem Bootswagen. Obwohl wir jetzt mitten in dem Abschnitt sind, den jeder Reiseführer für eine Befahrung empfiehlt, haben wir den Fluss auch weiter nahezu für uns. Die wenigen anderen Boote, die wir sehen, sind eindeutig Tagesgäste. Noch ist die Gauja ein echter Geheimtipp - und das mitten in der Hauptsaison!
9.7.
Noch einmal verwöhnt uns die Sonne. Petra spürt die Folgen: Ein leichter Sonnenstich hat sie lange am Einschlafen gehindert. Entsprechend mühsam gestaltet sich ihr Aufstehen. Gut, dass mein Hut mich davor schützt! Heute sehen wir immerhin drei andere Boote auf diesem wohl meistbefahrenen Abschnitt. Von Anfang an sind wir „Schattenpaddler“. Mit tiefem Durchatmen genießen wir jeden Augenblick, in dem wir nicht in der Sonne fahren müssen. Zur Mittagspause gibt es das sensationelle Ergebnis vom WM-Halbfinale gegen Brasilien. Mit 7:1 zieht Deutschland ins Finale ein. Nach der Pause leuchtet uns bald der rote Sandsteinturm der Ordensburg von Sigulda entgegen. Mehrfach allerdings windet sich die Gauja auf ihrem Lauf der Stadt entgegen. Direkt vor der Stadt schwebt eine Seilbahn über den Fluss. Die Ufer sind nun von vielen Sonnen- und Wasserbadern besetzt. Nach der Stadt wird es schnell wieder ruhiger. Endgültig als wir die Brücke der A3 unterquert haben. Wir verlassen den Nationalpark und haben das Paradies wieder für uns. Die Gauja verlässt das Hügelland mit den zahlreichen Sandsteinpassagen und tritt in eine Tiefebene ein. Bis zur Küste wird sie nun deutlich breiter. Zahlreiche Inseln und Sandbänke entstanden aus dem mitgeführten Sediment. Am Ende einer großen Insel finden wir einen gute Ausstieg, laut Flussführer eine der letzten Zeltmöglichkeiten. Kurz nach uns trifft ein junger Mann auf einem Motorroller en, um einen Freund abzuholen, der mit einem Mini-Schlauchboot unterwegs ist. Die Sonne dreht auf den Platz und wir bekommen noch einmal richtig Hitze. wie immer kommen unmittelbar nachdem die Sonne hinter dem Horizont versinkt die Mücken aus ihrem Schattenreich. Schnelle bauen wir das Zelt auf und gehen schlafen.
10.7.
Unser letzter Tag auf dem Wasser. Während ich am Ufer darauf warte, dass Petra wach wird, taucht plötzlich direkt vor mir ein Biber auf. Er schwimmt fünf Meter vor mir die Uferlinie hinauf und wechselt dann die Seite. Im hellen Morgenlicht kann ich noch einmal schöne Aufnahmen machen. Leider hat er keine Lust vor dem klaren Sand der Sandbank gegenüber an Land zu gehen… Dann geht es auf die letzte Etappe der Gauja. Immer breiter und langsamer wird sie. Stockenten tauschen mit Möwen die Plätze wir nähern uns deutlich dem Meer. Auch der Wind wird stärker. Gelassen lassen uns einige Reiher nah heran kommen. Auch einen letzten Eisvogel bekommen wir zu sehen. Die Brücke der A1, an der ich zu Beginn meine Busrundreise gestartet habe, kommt wie ein Kulturschock. Lärmend dröhnen die Baumaschinen von oben. Endlos schiebt sich die Autokolonne daran vorbei. Ab dort heißt es suchen. Die Brücke ist die letzte verlässliche Landmarke. Danach spricht der Flussführer von Inseln als Markierung. Diese verschieben sich aber erheblich. Schon ist die Eisenbahnbrücke in Sicht, da finden wir die Einfahrt in den letzten Zufluss. Durch das Hochwasser müssen wir keine Gegenströmung überwinden, dafür auf dem See noch einmal kräftigen Gegenwind. Auf dem Campingplatz ist das Boot schnell verladen. Wir machen uns auf den Weg nach Riga.